Was sind die 7 größten Führungsfehler im Top Management?

16. Mai 2023|Allgemein|

Als Interim Manager auf C-Level für Unternehmen in wirtschaftlichen Krisensituationen begegnen mir immer wieder die gleichen Führungsfehler, aufgrund derer Unternehmen häufig den Anschluss zur Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Die wirtschaftliche Situation nicht nur für die Mittelständler, auch für die Konzerne wird aufgrund politischer Rahmenbedingungen immer schwieriger. Umso bedauerlicher, dass in den Führungsetagen mit unserem größten Potenzial – dem Mitarbeiter – in den wirklich meisten Fällen nachlässig umgegangen wird. Mit einer  hohen Fluktuation geht nicht nur Know-How verloren, es entstehen auch sehr hohe Kosten für die Suche nach entsprechendem Ersatz und die Einarbeitung, zudem  setzt man schlicht die Zukunft ganzer Unternehmen aufs Spiel.

Ich möchte hier einen Überblick über die häufigsten Fehler im Führungsalltag geben. Hinterfragen Sie gern Ihren eigenen Führungsstil oder den Ihrer leitenden Angestellten kritisch:

  • Mangelnde Vision und Strategie: Wenn das Top Management keine klare Vision für das Unternehmen hat und keine langfristige Strategie entwickelt, fehlt es an einer klaren Orientierung. Dies führt vermehrt zu ineffektiven Entscheidungen. Den Mitarbeitern muss die Vision bekannt sein, alle Entscheidungen müssen an ihr ausgerichtet werden.
  • Schlechte Kommunikation: Mangelnde oder ineffektive Kommunikation mit den Mitarbeitern führt zu Missverständnissen, Frustration und einer geringen Mitarbeitermotivation. Es ist wichtig, klare Erwartungen zu kommunizieren und Informationen transparent und regelmäßig mit den Mitarbeitern zu teilen. Die Mitarbeiter müssen wissen, woran ihre Arbeit gemessen wird.
  • Fehlende Mitarbeiterentwicklung: Wenn das Top Management nicht in die Entwicklung und Förderung der Mitarbeiter investiert, führt dies zu einem Mangel an Engagement durch das Gefühl der persönlichen Stagnation. Es ist wichtig, die Mitarbeiter zu unterstützen, zu schulen und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Schulungsbedarfe kann man nicht nur über eine gute Qualifikationsmatrix ermitteln: Auch der Markt und die Technologien entwickeln sich ständig weiter und bieten wichtige Impulse für Qualifizierungsmaßnahmen – Mitarbeiter müssen immer am Puls der Zeit sein, damit das Unternehmen international wettbewerbsfähig bleibt.
  • Mangelnde Delegation von Arbeitsaufgaben: Ein häufiger, aber weniger werdender Fehler im Top Management besteht darin, nicht genügend Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu delegieren. Das nicht – delegieren – Können führt zur persönlichen Überlastung und zu Fehlentscheidungen sowie einer begrenzten Entwicklung des Teams. Führung ist nicht, die wichtigsten Entscheidungen allein zu treffen, sondern gezielt Mitarbeiter durch das Heranführen an Verantwortung zu entwickeln.
  • Unzureichende Anpassungsfähigkeit: In einer sich ständig verändernden Geschäftsumgebung ist es wichtig, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Wenn das Top Management nicht bereit ist, sich an neue Bedingungen und Herausforderungen anzupassen, wird auch das zu Fehlentscheidungen und einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit führen. Eine Richtung, eine Entscheidung, die aus dem Blickwinkel des letzten Jahres gut war, kann heute schon nicht mehr dem besten Stand der Erkenntnisse entsprechen. Hier muss man fähig sein, einen Kurs zu korrigieren. Es handelt sich nicht um eine kommunizierte Fehlentscheidung, wenn man eine Richtung anpasst, sondern um kluges, unternehmerisches Handeln.
  • Fehlende Ethik und Integrität: Das Fehlen von ethischen Standards und Integrität im Top Management kann das Vertrauen der Mitarbeiter, Kunden und der Öffentlichkeit beeinträchtigen. Es ist wichtig, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf Integrität und ethischem Verhalten basiert, damit die Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen identifizieren können.
  • Mikromanagement: Wenn das Top Management zu stark in operative Aufgaben eingreift und seine Mitarbeiter nicht genügend Entscheidungsfreiheit haben, kann dies zu einem Mangel an Vertrauen und Kreativität führen, ja sogar demotivieren. Es ist wichtig, den Mitarbeitern Verantwortung zu übertragen und ihnen das Vertrauen entgegenzubringen, ihre Aufgaben eigenverantwortlich zu erledigen – sie wachsen daran. Das Aushebeln der Organisations- / Führungsstruktur bewirkt zudem ein Untergraben der Autorität der Führungskräfte, was letztlich zu Stagnation, Unzufriedenheit und Fluktuation führt.
    • In diesem Zusammenhang sei auch das Zulassen des ständigen Hinterfragens von Entscheidungen des direkten Vorgesetzten auf einer deutlich höhreren Hierarchieebene genannt. Ein absolutes No-Go, das ein Führen von Abteilungen oder Bereichen unmöglich macht. Es begünstigt Klüngel und parallele Strukturen und führt zu starken Frustrationen bei Führungskräften und vielen Mitarbeitern, wenn einzelne Kollegen gezielt versuchen, sich subtil Vorteile zu verschaffen.

Möglicherweise fallen dem einen oder anderen Leser noch weitere Punkte ein. Lassen Sie uns gern darüber sprechen.

Wenn das Ergebnis Ihres Unternehmens rückläufig ist, prüfen Sie zunächst, ob Ihr Top Management die oben genannten Fehler macht und versuchen Sie, gegenzusteuern. Gelingt Ihnen das nicht, bin ich sehr gern bereit, die Führung in Ihrem Unternehmen als Interim COO oder Interim Werksleiter zu übernehmen, bis Sie einen adäquaten Ersatz gefunden haben – ich unterstütze Sie gern bei der Suche. Hierfür arbeite ich mit sehr professionellen Kollegen zusammen.

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